Der DHGV und Diedenbergen
Mit dem Titel "Der Diedenberger Heimatgeschichtsverein e.V. und Diedenbergen" erhält 2010 jeder Diedenbergener Haushalt ein buntes Faltblatt. Darin werden die wichtigsten Objekte/Ereignisse vorgestellt, die in Diedenbergen zum Teil deutlich sichtbar, manchmal eher im Verborgenen, seit den 1970er Jahren vom DHGV angeregt, diskutiert, veranlasst, bezahlt oder finanziell unterstützt wurden.
Die folgende Aufzählung ist ausführlicher.
Der Diedenberger Heimatgeschichtsverein wird 1971 gegründet. Dies fällt zeitlich ungefähr mit der Vorbereitung zur Eingemeindung Diedenbergens nach Hofheim zusammen.
1971 wird Diedenbergen vom Hessischen Minister des Inneren die Genehmigung für das schräg geteilte Wappen mit dem Hessischen Löwen und dem Wolfsangelsymbol erteilt.
1973 erscheint das erste Heimatgeschichtliche Manuskript des Diedenberger Heimatgeschichtsvereins von H.J.Christ und K.Köhler mit dem Titel "Über Arbeiten zur Diedenberger Kirchengeschichte" und "Die Barockorgel in Diedenbergen". Inzwischen liegen fast 60 Manuskripte vor.
1973 wird der DHGV vom Ortsbeirat in die Planung des Ortsmittelpunktes und des Brunnens mit dem Modell des Vereinsmitglieds Hermann Haindl einbezogen.
1974 erhält der DHGV im ehem. Rathaus von Diedenbergen die Räume zur Einrichtung der Museumsstubb und des Geschäftszimmers.
Die Brunnenmauer wird 1975 aus gespendetem Rotsandstein von einem Frankfurter Abbruchhaus und nicht aus grauem Beton errichtet.
Der Schlussstein des Tores vom alten "Hofhaus" der Familie von Hamm (jetzt Casteller Str. 33) wird in die Mauer neben der Treppe des ehem. Rathauses eingefügt.
Statt der vorgesehenen Parkplätze vor dem ehem. Rathaus wird ein "Schachbrett" gepflastert.
Ab 1976 führen die Brunnenfeste unter Mitwirkung des Vereinsrings zur Wiederbelebung der Kerb in Diedenbergen. Aus Erlös und Spenden übergibt der DHGV der Stadt ca. 5000 DM zur Finanzierung des Brunnens.
Aus der Urkunde, die bei der Grundsteinlegung des neuen Brunnens am 10.Okt.1977 eingemauert wurde: "Dem Wunsch der Einwohner von Diedenbergen nach Wiederaufstellung des nach dem Kriege 1939/45 zerstörten Brunnens gab ab 1973 der Diedenberger Heimatgeschichtsverein e.V. in einer Bürgerinitiative Ausdruck. Dieser Brunnen kommt in seiner heutigen Form dem historischen Vorbild am nächsten" Der Brunnen wurde am 30.Nov.1977 fertiggestellt.
Der DHGV übernimmt die Schirmherrschaft über die 1977 entstandene Gruppe der "Diedenberger Feierabendmaler". Im ev. Gemeindehaus in Diedenbergen und im Rathaus der Stadt Hofheim finden viele Ausstellungen statt.
Seit 1979 gibt es wieder die "Kerb am Brunnen". Der DHGV hat durch die Beteiligung an der Organisation der Brunnenfeste wesentlich zur Wiederbelebung dieser Tradition beigetragen.
Das Anstrahlen des Kirchturms seit den 1980er Jahren ist einem Mitglied des DHGV zu verdanken. Nach häufigen technischen Ausfällen in den letzten Jahren wird auf Anregung des DHGV seit 2008 der Kirchturm in den Abendstunden wieder beleuchtet.
1979 setzt sich der DHGV erfolgreich ein gegen die Umsetzung des Wandersmann-Obelisken zum Parkplatz Hattersheim an der A66. Deshalb steht er immer noch nahe seinem ersten Standort beim Wiesbadener Kreuz.
Die Inschrift auf der Westfassade des Kirchturms über dem Kirchenportal ist durch Witterungseinflüsse stark gefährdet. Ende der 1970er Jahre gibt der DHGV den Anstoß, diese durch eine Spezialfirma zu restaurieren und zu konservieren. Der Verein und unterstützt dieses Projekt mit 800 DM.
Der DHGV bemüht sich 1981 um die Restaurierung und Konservierung der 3 Grabsteine neben der Kirche und trägt mit 3800 DM 75% der Kosten.
Das "Rote Hohlchen" war vom Forstamt Ende der 1970er Jahre beim Bau des neuen Waldweges mit Schutt verfüllt worden.
1980 erreicht der DHGV, dass der verbliebene Teil dieses historisch wichtigen Hohlweges aus der Römerzeit in das Denkmalbuch eingetragen wird und 1982 wieder geräumt werden kann. Der DHGV übernimmt 800 DM der Gesamtkosten von fast 6000 DM.
Anfang der 1980er Jahre erreicht der DHGV, dass die Robinien auf dem Galgenkippel in das Naturdenkmalbuch eingetragen werden.
1981 schenkt der DHGV anlässlich seines 10-jährigen Jubiläums dem Ort die Reproduktion der "alten Schulpumpe" von 1871 hinter der ehemaligen Schule in der Pfarrgartenstraße.
Zum 100.Todestag von Philipp Keim 1984 wird die Kronberger Laienspielgruppe zur Aufführung ihres "Philipp-Keim-Schauspiels" vom DHGV nach Diedenbergen eingeladen. Die Stadt Hofheim renoviert das Keim-Grab.
1986 wird die Ortsgeschichtliche Sammlung des DHGV im 2.Stock des ehem. Rathauses eröffnet. Voraus gingen umfangreiche Sanierungsarbeiten vor allem am Gebälk des Dachstuhls.
1987 wird in das durch die Initiative des DHGV von der Hoechst AG restaurierte Dachreiterkreuz wieder auf dem Kirchendach aufgerichtet. Die Stahlkapsel enthält Zeitdokumente, Unterschriften und die Geschichte von Diedenbergen.
Seit 1985 beteiligt sich der DHGV mit Themenwagen mehrmals an Hessentags-Festzügen. 1988 wird die Trachtengruppe gegründet, die in mühevoller Arbeit nach Originalvorlagen die alte Ländchestracht schneidert. Die Trachtenfrauen treten seit dem Hessentag 1988 in Hofheim bei verschiedensten Gelegenheiten auf.
1988 kommt der Sarkophag in restauriertem Zustand als wohl ältestes Zeugnis aus christlicher Zeit auf Diedenberger Gemarkung als Dauerleihgabe des Museums Wiesbaden auf den Friedhof. Seit 2008 bemüht sich der DHGV um einen neuen witterungsgeschützten Standort.
Seit 1990 findet jeden 1. Donnerstag im Monat der "Heimatgeschichtliche Stammtisch" statt.
Der Kontakt des DHGV zu William Riddleberger, Kopilot der 1944 abgeschossenen B-24, führt 1992 zu dessen Besuch in Diedenbergen.
1993 wird das Buch von Sachs und Schütz "Der Zeitungssänger Philipp Keim aus Diedenbergen" der Öffentlichkeit vorgestellt. Am Sterbehaus von Philipp Keim in der Philipp-Keim-Str. 7 wird eine Sandsteintafel enthüllt.
1996 feiert der DHGV sein 25-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass erscheint das 49.Heimatgeschichtliche Manuskript als Festschrift mit der Geschichte des Vereins.
Mitglieder des DHGV sind in dem 1999 gegründeten Arbeitskreis Dorferneuerung engagiert.
Im August 2000 veranstaltet der DHGV die Jubiläumsfeier "450 Jahre Weinbau in Diedenbergen". Die Jubiläumsmappe mit Reproduktionen der Belege hierfür aus dem Diedenberger Gerichtsbuch, einer Landkarte und alter Weinetiketten wird verteilt.
2001 übergibt der DHGV eine Bronze-Tafel am Keim-Grab der Öffentlichkeit.
2001 Die Trachtenfrauen des DHGV treten beim Gallusmarkt und beim "Fest der Kulturen" des Diedenberger Kulturvereins auf.
Nach längerer Pause wird am 2. April 2002 die Museumsstubb wiedereröffnet.
2002 wird die Ausstellung der Hofheimer Lokalen Agenda 21 "Zukunft baut auf Vergangenheit", anlässlich "650 Jahre Stadtrechte Hofheim" gezeigt. Hierzu organisiert der DHGV mit dem Arbeitskreis Dorferneuerung einen Beitrag mit 6 Bild/Texttafeln. Diese werden beim DHGV aufbewahrt und wurden schon mehrfach bei verschiedenen Gelegenheiten ausgestellt.
2002 zur Kerb stellt der DHGV vor dem ehem. Rathaus Tafeln mit alten Fotos von der Kerb in Diedenbergen auf.
Seit Dezember 2002 gibt es die Veranstaltungsreihe "Musik in der Museumsstubb". An mehreren Terminen pro Jahr werden verschiedenste Musikstile von Laien und Berufsmusikern vorgestellt. Das jährliche Vorspiel der Musikschule Diedenbergen ist bereits Tradition.
2003 wird in der Ausstellung zum "Jahr der Bibel" im Stadtmuseum die Johannes-Dietenberger-Bibel aus Diedenbergen gezeigt. Diese Bibel, 16. Auflage von 1590, wurde 1987 sachgemäß restauriert und mit einem Schuber versehen.
2004 verteilt der DHGV zum 250 jährigen Bestehen der Diedenberger Kirche eine Reproduktion des "Bauspruch und Segenswunsch" vom 31. Oktober 1754.
Mit vielen gut besuchten Veranstaltungen erinnert der DHGV 2004 an 200 Jahre Philipp und Lisbeth Keim aus Diedenbergen.
Der Vorstand des DHGV regt Horst Reisse, den Leiter der Musikschule Diedenbergen dazu an, ein "Singspiel" über das Leben von Philipp und Lisbeth Keim zu komponieren. Es entsteht "Philipp, das Musical".
2005 wird der vom DHGV beim Abbruch der Gemeinde-Fuhrwerkswaage, sichergestellte Rahmen in die neue Pflasterung vor dem Dorfcafe einbezogen. Seit 2008 erinnert daran ein Schild.
2006 beteiligt sich der DHGV mit Führungen durch den Ort am Tag der offenen Höfe.
Der Vorstand des DHGV schlägt 2007 beim Ideen-Wettbewerb zur Gestaltung des neuen Verkehrskreisels den Nachbau der alten Römerstraße vor. Ein weiterer Vorschlag aus der Bevölkerung sind Rebstöcke zur Erinnerung an die über 450-jährige Weinbautradition.
2007, nach dem Umzug der Feuerwehr, erhält der DHGV im 1.Stock des ehemaligen Rathauses einen Teil des alten Feuerwehrraumes und hat nun die Möglichkeit das Archiv zu erweitern.
Im Januar 2008 organisiert der DHGV die Aktion Steine-Sammeln in den Weilbacher Kiesgruben für den Nachbau der alten Römerstraße im Casteller Kreisel. Die Verlegung durch Mitarbeiter des städt. Bauhofs findet Anfang März 2008 statt.
Im Dezember 2008 wird das Heimatgeschichtliche Manuskript Nr. 57 über das Gewerbeleben in Diedenbergen an alle Mitglieder des DHGV und die Gewerbetreibenden verteilt.
Der DHGV hat seit Jahren mehrere alte Grenzsteine im Gelände sichergestellt, die inzwischen alle im Ortsmittelpunkt wieder aufgestellt sind (Lapidarium Diedenbergen). Der "Verein zur Pflege historischer Grenzmale Hessen e.V." sorgte 2008 für die Beschilderung.
Seit 2008 bat der DHGV die Verwaltung der Stadt Hofheim mehrfach schriftlich und mündlich, die Kirche wie früher in den Abendstunden anzustrahlen.
2009 stiftet die Steinmetz-Firma Finger aus Lorsbach 2 Meilensteine aus Sandstein und stellt sie im Casteller-Kreisel bei der "Alten Straße" auf.
In den Hofheimer Biografien von 2008 werden die Diedenbergener Johannes Dietenberger, Pfarrer Alfred Nixdorff, Heinrich Klüß und Dr. Ernst Schütz beschrieben.
2009 wird der "Zeitungssänger" Philipp Keim als eine der kuriosesten Figuren der hessischen Literaturgeschichte in das Büchlein Literaturland Hessen von HR2 Kultur auf den Seiten 145-146 als einziger Beitrag aus Hofheim aufgenommen.
Der DHGV unterstützt 2009 die Aktion Stolpersteine. In Diedenbergen werden 21 Stolpersteine verlegt. Mitglieder des Vorstandes des DHGV beteiligen sich an der Verlesung der Biografien ehemaliger jüdischer Bürger.
Die Heimatgeschichtlichen Manuskripte des DHGV mit jetzt fast 3000 Seiten dürfen mit Recht neben der Kirchen- und der Schulchronik als das Langzeitgedächtnis Diedenbergens bezeichnet werden.
2011 besteht der Diedenberger Heimatgeschichtsverein e.V. seit 40 Jahren. |