Diedenberger Heimatgeschichtsverein

Der Zeitungssänger Philipp Keim

Philipp Keim wurde am 07. November 1804 als jüngstes von insgesamt 11 Kindern des Diedenberger Schullehrers Johann Heinrich Keim in Diedenbergen geboren.

Er besuchte die einklassige Schule der Gemeinde Diedenbergen. Im Jahre 1817 wurden hier in der Diedenberger Elementarschule insgesamt 112 Schüler unterrichtet.

Nach Abschluß der Schule hatte Philipp Keim das Küferhandwerk erlernt. Er erblindete angeblich im Alter von 17 Jahren als Geselle‚ infolge starker Erhitzung und plötzlicher Erkältung beim Arbeiten als Küfer im herzoglichen Schlosskeller zu Biebrich.

Der damalige Herzog Wilhelm von Nassau schenkte dem blinden jungen Mann eine Drehorgel und erlaubte ihm durch eine Urkunde, unbehindert im ganzen Herzogtum Nassau, insbesondere aber auch in den Kurstädten und Badeorten zu musizieren.

Der 27jährige Philipp Keim heiratete am 2. September 1832 die 28jährige Elisabeth Dorothea, geb. Fröschel. Die Ehe blieb kinderlos.

Philipp Keim verstarb verarmt am 2. Juli 1884 in Diedenbergen, in seinem Haus in der Sackgasse, die jetzt Philipp-Keim-Strasse heißt, unbemerkt von seinen Nachbarn.

Literatur:

  • HR2 Kultur Literaturland Hessen 2009 S. 145-146: Der "Zeitungssänger" Philipp Keim wird als eine der kuriosesten Figuren der hessischen Literaturgeschichte als einziger Beitrag aus Hofheim aufgenommen.
  • J. Chr. Glücklich, "Philipp und Lisbeth Keim aus Diedenbergen, ein naussauisches Dichter- und Bardenpaar", Wiebaden, 1897
  • E. Schütz und M. Sachs, "Der Zeitungssänger Philipp Keim 1804-1884", Marianne Breuer Verlag Wiesbaden-Erbenheim, 1993 (hier weitere Literaturangaben)
  • siehe auch Heimatgeschichtliches Manuskript Nr. 3
  • siehe auch Heimatgeschichtliches Manuskript Nr. 10
  • siehe auch Heimatgeschichtliches Manuskript Nr. 18