Ein historischer Rundgang durch Diedenbergen
Name, Entwicklung und geographische Lage des Ortes
1366 wird der Name erstmals in einer Grundstücksbeschreibung als "Dydenberger Weg" genannt. Daraus kann auf die Existenz des Ortes geschlossen werden; es ist aber kein Beweis..
Lage: Diedenbergen liegt in einer Hanglage. Die Gemarkung liegt in einer Höhe zwischen 127 m am Weilbach und 282 m im Norden. (Die ev. Kirche steht auf einer Höhe 185 m).
Bebauungsfläche: 712 ha (1967). Seit Generationen ist Diedenbergen ein Acker- und Weinbauernort.
In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts entwickelte sich der Ort weiter als Nachfolgesiedlung der drei Wüstungen an der durch die Ausläufer des Eppsteiner Horstes eingeschnürten Stelle des Main-Taunus-Vorlandes.
1457 |
zählt man im Ort 23 Haushaltungen |
1469 |
Erwähnung einer Kirche |
1492 |
kommt Diedenbergen mit dem eppsteinischen "Ländchen" zur Landgrafenschaft Hessen-Darmstadt |
1527 |
treten die Einwohner von Diedenbergen zum evangelischen Glauben über. |
1546 bis 1547 |
Im schmalkaldischen Krieg 1546/47 und im 30jährigen Krieg 1635 wird der Ort von mansfeldischen Soldaten verbrannt |
1550 |
Laut "Diedenberger Gerichtsbuch" wird in Diedenbergen seit 1550 Weinanbau betrieben |
1557 |
115 Grundstücksbesitzer sind nachzuweisen |
1607 bis 1609 |
Wilhelm DILICH zeichnet eine Landkarte von Diedenbergen (erste Abbildung des Ortes). |
1648 |
Nach den Kriege zählt Diedenbergen nur noch 9 Hauseigentümer, 2 Witwen und 7 Kinder. |
1754 bis 1756 |
die jetzige ev. Kirche wird gebaut |
1758 |
stehen wieder 116 Wohnhäuser, meist in Fachwerkbauweise. Die Einwohnerzahl: 450 Personen |
1803 |
Diedenbergen kommt mit dem "Ländchen" zu Nassau-Usingen |
1804 |
Philipp KEIM wird geboren
Nach ihm wird die 1958 fertiggestellte Diedenbergener Grundschule und eine Straße benannt |
1850 |
etwa ab 1850 entwickelt sich im Ort die Heimschneiderei |
1866 |
Diedenbergen kommt mit dem Herzogtum Nassau zum Königreich Preußen |
1869 bis 1871 |
wurde das "neue" Schulgebäude gebaut, das bis 1958 als Schule und gleichzeitig von 1922 bis 1978 als Rathaus diente |
1882 bis 1924 |
In der Grube "Franz" am östlichen Dorfrand wird Braunkohle gefördert |
1918 bis 1930 |
Diedenbergen gehört zur französischen Besatzungszone |
1928 |
Der Landkreis Wiesbaden wird aufgelöst. Diedenbergen kommt zum neu eingerichteten MAIN-TAUNUS-KREIS |
1933 |
Diedenbergen hat 1.109 Einwohner bei einer Gemarkungsgröße von 712,3 ha. |
1939 bis 1945 |
Im Wald und im Dietrichsgrund fallen zahlreiche Bomben. Der Ort wird nur durch Artilleriebeschuss in den letzten Kriegstagen beschädigt. (siehe auch Heimatgeschichtliches Manuskript Nr. 38: Absturz eines US-Bombenflugzeugs B-24 über Diedenbergen am 9.7.1944) |
Nach 1945 |
In den Nachkriegsjahren werden 221 Neubauten mit 349 Wohnungen errichtet |
Bis 1969 |
sind 464 Vertriebene und Flüchtlinge in Diedenbergen ansässig geworden |
1951 |
Diedenbergen hat 1.563 Einwohner |
1963 |
Anschluss an die Bundes-Autobahn (A 66) erfolgt |
1968 bis 1971 |
Neue Siedlungsgebiete werden erschlossen. Der Gemeinde Diedenbergen wird 1971 vom Hessischen Minister des Inneren das erste amtlich genehmigte WAPPEN verliehen. (Hessischer Löwe und Wolfsangel) |
1971 |
Gründungsjahr des DIEDENBERGER HEIMATGESCHICHTSVEREIN e.V. (siehe Heimatgeschichtliches Manuskript Nr. 49: 25 Jahre DHGV 1971 - 1996) |
1972 |
Diedenbergen wird mit 2 579 Einwohnern nach Hofheim im Taunus eingemeindet |
1985 |
Katholisches Gemeindezentrum "Maria Frieden" wird eingeweiht |
1995 |
Diedenbergen hat 3.666 Einwohner |
2000 |
450 JAHRE WEINBAU DIEDENBERGEN |
2001 |
Diedenbergen erreicht die stolze Einwohnerzahl von 4.100 |
2004 |
Philipp und Lisbeth Keim 200 Jahre |
2008 |
Casteller Kreisel: auf der Trasse der Römerstraße Nachbildung der alten Straße |
Die Bürgy-ORGEL in Diedenbergen
Wer in die für ein kleines Dorf schon ungewöhnlich große Kirche von Diedenbergen eintritt, wird erstaunt sein, ein so prächtiges Orgelwerk vorzufinden. Der schön geschwungene Prospekt, das mit Blattgold reich verzierte Kranzwerk des Eichenholzgehäuses, -alles deutet darauf hin, dass die Orgel nicht für diese Kirche gebaut sein konnte.
Die Diedenberger Kirche wurde 1754 in ihrem Bau vollendet, und sie wurde wohl so groß und mit dem verhältnismäßig hohen Turm gebaut, weil der Hessen-Darmstädtische Landgraf von Darmstadt aus an diesem Turm die Grenzen seiner Herrschaft sehen konnte.
Eigentlich war das Nachbardorf WALLAU als Amtssitz der fürstlichen Verwaltung viel bedeutender und hätte die große Kirche und vornehme Orgel haben sollen.
1768 wurde die jetzt in Diedenbergen stehende Orgel von dem Homburger Instrumentenbauer JOHANN CONRAD BÜRGY für die französisch- reformierte Gemeinde in Frankfurt- Bockenheim gebaut.
Die Orgel wurde später an die Diedenberger Kirchengemeinde verkauft.
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Altes Rathaus von Diedenbergen, vormals Schule. |