Diedenberger Heimatgeschichtsverein

Nr. 6

Der Sarkophag von „Heilig Grab“ bei Diedenbergen

von Ernst Schütz

1829 wurde im Bereich der Wüstung Oberweilbach in der heutigen Gemarkung Diedenbergen ein Steinsarg ausgegraben und in das Museum Wiesbaden transportiert. Er wird seither in der Literatur irrtümlich als ein Sarkophag von Wiesbaden oder Schierstein geführt.

Dieser Steinsarg ist mit Sicherheit bereits 1722 und vermutlich schon früher geöffnet und beraubt worden.

Der Sarkophag, trapezförmig und aus rotem Sandstein gearbeitet, scheint aus dem Odenwald zu stammen und im Bereich der Benediktiner-Abtei Amorbach hergestellt worden zu sein. Trapezsärge scheinen Hinweise auf den Tätigkeitsbereich des Benediktiner-Ordens zu geben.

Der Fundort ist das Kleinst- Gewann „Das heilig Grab“, neben dem die Lage der Wüstung bezeichnenden Gewann „In der Oberweilbach“. „Das heilig Grab“ wird in den Gemeindeakten von Diedenbergen erstmals im 18.Jahrhundert erwähnt.

Da bisher ein Nachweis dafür fehlt, dass dort einst eine „Heilig- Grab“- Kapelle stand und ausgeschlossen werden kann, dass die Kommende „Heilig Grab“ des Johanniter-Ordens dort Besitz hatte, wird vermutet, dass der Gewann- Name auf den für diese unscheinbare Landgemeinde ungewöhnlichen Sarkophag zurückzuführen ist.

(Ernst Schütz)