Diedenberger Heimatgeschichtsverein

Nr.47

Wege zu historischen Stätten in der Gemarkung Diedenbergen

von Ernst Schütz

Die alte Römerstraße, die „Steinerne Straße“, die in gerader Linie vom Kastell in Mainz-Kastel zum Kastell Hochfeld bei Hofheim und weiter in die Wetterau führte, bildete die Hauptstraße von Diedenbergen. Von Hofheim auf der 1973 gebauten Straße kommend, liegt links der „Tiefe Graben“, eine Vertiefung, die in nachrömischer Zeit durch ein Unwetter entstand. Dieser bereits im ersten Gerichtsbuch von Diedenbergen erwähnte Graben bildete die Grenze zu Marxheim.

Von dort startet der Autor einen Spaziergang von der Vorstadt über Grube Franz und Haingraben zur Phillip-Keim-Schule und Turnhalle. Durch die Wildsachsener Straße gelangt er über EIWOBAU- und Farbwerkssiedlung zum Gelände des MSC. Schräg gegenüber liegt der Galgenkippel, ein Hügelgrab, das früher als guter Aussichtspunkt (jetzt zugewachsen) über die Rhein-Main-Ebene bekannt ist, auf dem der Galgen gestanden haben soll.

Vorbei am Fußballplatz der SG Nassau und den im Wald liegenden Hügelgräbern aus der jüngeren Hallstattzeit kommt man zum „Neuen Reservoir“, einem nach der Eingemeindung 1972 gebauten Behälter mit Anschluss an die Wasserversorgung Hofheims. Von dort geht es über die Kassernstrasse , eine früher sehr wichtige Fernstrasse von Wiesbaden nach Osten, zum Roten Hohlchen, einem Hohlweg im Rotliegenden, der Teil dieser Fernstraße war.

Ohne den Weilbach zu überschreiten, geht es durch den Dietrichsgrund entlang der „Weiherwiese“ und dem Feuchtbiotop des Bundes für Vogelschutz zurück zum Ortsrand von Diedenbergen.

Über Schießstand und die Tennisplätze, vorbei am alten Reservoir kommt man zur Casteller Straße und unterquert die Autobahn. Entlang den Flettner-Kreisen und dem Gewann „Heilig Grab“ am Eingang des Rosshofes ist nahe der Bauernbrücke der Flugplatz der Modellfluggruppe Diedenbergen/Weilbach und das Domizil des Vereins für Schäferhunde. Zurück über die Bauernbrücke sieht man bald das katholische Gemeindezentrum „Maria Königin des Friedens“. Nun geht es vorbei am städtischen Weinberg in den alten Ortskern, in die Hintergasse und über die Casteller- in die Marxheimer Strasse mit vielen historischen Häusern bis zur 1754 erbauten Kirche mit der Bürgy-Orgel von 1769. Nach ausführlicher Beschreibung des Zentrums mit Waage, Schulpumpe und altem Friedhof wendet sich der Autor zum Platz vor dem ehemaligen Rathaus mit dem von Hermann Haindl entworfenen Brunnen und dem in den Boden eingelassenen Schachbrett mit den 4 Grenzsteinen aus der Gemarkung. An historischen Häusern entlang gelangt man über den Zwengel zum Philipp-Keim-Haus und anschließend zum alten Schulhaus, über die alte Schmiede zum Pfarrhaus in der Pfarrgartenstrasse. Von dort geht man weiter zum Friedhof, in dem seit 1988 der historische Sarkophag von Heilig Grab steht. Dort angelangt, beendet man den Weg entlang den historischen Stätten Diedenbergens am Ehrenmal für die Gefallenen der beiden Weltkriege und am Grab von Philipp und Lisbeth Keim.

Der Text wird durch 138 Fotografien veranschaulicht.

(esch)