Diedenberger Heimatgeschichtsverein

Nr. 46

Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der Kraftfahrzeug-Kennzeichnung im Rhein-Main-Raum
- IV. Preußische und hessische Gebietsreformen, allgemeine Kraftfahrzeugerfassung, Große Zulassungsverordnung (1930 - 1939) -

von Claus Schuster

Die zum Teil unentschlossen angegangene preußische Gebietsreform stört vorübergehend die Ordnung der Kennzeichenvergabe. Verschiedene Förderprogramme der an die Macht gelangten Nationalsozialisten führen u. a. zu einer starken Zunahme des Kraftfahrzeugbestandes. Die Automobilklubs werden zwangsgleichgeschaltet. Zur genaueren Überwachung werden Kraftfahrzeugbrief und Sammelstelle eingeführt. Die Straßenverkehrsvorschriften von 1937 mit der neuen Zweiteilung StVO und StVZO setzen Maßstäbe. Erkennungszeichenschwemme durch Neunumerierungen bei Behörden und in angeschlossenen Gebieten.

Der durch Abbildungen ergänzte Text beschreibt die in unserem Betrachtungsgebiet besonders einschneidenden Kreisreformen, die sowohl preußisches Gebiet als später auch Hessen betreffen. Am Main beginnen die Arbeiten an einem deutschen Autobahnnetz. In das beschriebene Jahrzehnt fallen u. a. die Numerierung der Fernstraßen, die Einführung eines zweiten (hinteren) Motorrad-Kennzeichens, Verbesserung der Kraftfahrzeug-Beleuchtung (Standlicht, Rücklicht, Blinker etc.) und die Vereinheitlichung der Kennzeichen-Zulassungsstempel. Der Anlageteil informiert u. a. über die neuen Kennzeichenabmessungen, die aktualisierte Kennzeicheneinteilung in Hessen-Nassau und die neue Kennzeicheneinteilung in Hessen und enthält Skizzen zu den Gebietsreformen und zur Autobahnführung, einige z. T. kreisweise aufgeschlüsselte Listen zum Kraftfahrzeugbestand, eine Übersicht über die Unterscheidungszeichen, Formularmuster und eine aktualisierte Liste der Teilnehmerstaaten am 2. Internationalen Abkommen über den Kraftfahrzeugverkehr.

Siehe auch Teile I bis III (Heimatgeschichtliche Manuskripte Nr. 22, Nr. 26 und Nr. 34). Teile V bis VII in Vorbereitung.