Diedenberger Heimatgeschichtsverein

Nr. 4

Die Flur- und Gewann-Namen der Gemarkung Diedenbergen

von Klara Schütz und Ernst Schütz

Flur- und Gewann-Namen sind wichtige Begriffe zur Orientierung der ländlichen Bevölkerung. Sie leiten sich ab z.B. aus Auffälligkeiten der Landschaft, Boden und Bewuchs, aus geschichtlichen Relikten, wie Gerichtsstätten, Heiligenstöcke, Grenzen, Namen der früheren Besitzer, erinnern an Wüstungen oder auch an spaßige „Unnamen“. Sie reichen weit zurück in die urkundenlose Zeit. Die ältesten Flurnamen der Gemarkung Diedenbergen sind seit 1331 überliefert, andere stammen aus dem 16.Jahrhundert (Jost). Im Gerichtsbuch von Diedenbergen werden ab 1557 die damals gebräuchlichen ca. 115 Flurnamen genannt. 1702 wurde der Grundbesitz von Diedenbergen  durch den Land- und Feldvermesser Peter Stämmler aus Breckenheim neu vermessen. Darauf basieren die 3 Bände des Flur- und Gewannenbuchs von 1758. Dieses Buch wurde bis 1851 regelmäßig, bis ca 1932 nur noch unregelmäßig benutzt.

Mitte des 19.Jahrhunderts wurden unter nassauischer Regierung die Stockbücher von Diedenbergen angelegt, die noch heute im Hessischen Hauptstaatsarchiv erhalten sind. Dort werden auch die 23 Flurkarten von etwa 1866 aufbewahrt. Nach diesen Karten wurde nach 1876 das Originalflurbuch des Gemeindebeziks Diedenbergen angelegt.

Ab dieser Zeit trägt jede Flur einen Namen, wobei aufgrund von Doppelbenennungen zum Teil neue Namen eingeführt werden mussten.

Etwa zur gleichen Zeit erschien auch ein Grundvermessungsbuch. Die Flurnamen in den verschiedenen Veröffentlichungen stimmen jedoch nicht immer überein.

Die zwischen 1939 und 1945 vorgenommene „Umlegung der Fluren“ hatte eine wirtschaftliche Zusammenlegung der oft weit zersplitterten Parzellen zum Ziel, dabei blieben von 190 Gewannen nur noch 159 erhalten.

Die Deutung der Flurnamen ist schwierig und noch lange nicht erledigt.

Anhand einer dem Manuskript beigefügten Übersichtskarte lassen sich die Nachzeichnungen der 23 Flurkarten in der Gemarkung einordnen. Diese Karten sind nicht maßstabgetreu und nicht genordet. Eine weitere Kartenserie von 1945 liegt der Arbeit ebenfalls bei.

Nach den Literaturangaben folgen im Manuskript die Tabellen: Flurnamen nach den Karten von 1866-1869, Flurnamen nach der Umlegung 1944/45, Flur- und Gewann-Namen von Diedenbergen, belegt aus den o.g. Büchern und Karten. Außerdem sind neben der Übersichtskarte noch verkleinerte Kopien aller genannten Karten beigefügt.

(esch)