Diedenberger Heimatgeschichtsverein

Nr.39

Über die Hauswirtschaft im ländlichen Diedenbergen.
Erinnerungen an die Zeit vor 50 Jahren.

von Ilse Gommermann

Im Heimatgeschichtlichen Manuskript Nr.32 hat Frau Gommermann die Erinnerungen an ihre Jugendzeit in Diedenbergen beschrieben mit besonderer Berücksichtigung der Verhältnisse in einem Diedenberger Schneiderhaushalt und der dort anfallenden Arbeiten.

In diesem Manuskript beschreibt sie besonders Einrichtung, Ausstattung und Leben in einer Küche vor 50 Jahren, in der ohne den heute üblichen technischen Aufwand gearbeitet werden musste. So hatte man bestenfalls in einem begüterten Haushalt statt eines Kühlschranks einen Eiskasten, sonst nur ein paar Schränkchen. Da es in Diedenbergen schon seit der Jahrhundertwende Wasser gab, war in jeder Küche ein „Wasserstein“, ein Spülbecken. Der Einrichtung entsprechend kochte man sehr einfach und billig ohne aufwändige Zutaten und Gewürze. Die Vorratshaltung beschränkte sich z.B. auf Gemüse und Kartoffeln, die man in Sand vergraben oder im Keller aufbewahrte. Man legte süßsauer ein und machte Dörrobst, obligatorisch in Diedenbergen war Latwerge. In der schlechten Zeit wurde Kaffee gebrannt aus Gerste, Korn oder Weizen. Neben den Frühstücksgewohnheiten wird die Hausschlachtung beschrieben mit den entsprechenden Konservierungsmethoden, wie Räuchern oder Pökeln. Familienfeiern, aber auch Kleidung und der Waschtag werden beschrieben.

Frau Gommermann gibt einige Jugenderinnerungen zum besten, schildert ihr Pflichtjahr im Bauernhof, die „Schrottelzeit“, in der vieles gegen Lebensmittel eingetauscht werden musste, wie auch das damalige Vereinsleben in Diedenbergen.

Abbildungen von Haushaltgegenständen und deren Bezeichnung in Hochdeutsch und Diedenberger Platt sowie viele Kochrezepte runden das Manuskript ab.

(esch)