Diedenberger Heimatgeschichtsverein

Nr.38

Die Luftkriegssituation im Rhein-Main-Gebiet 1939 – 1945 und der Absturz eines Bombenflugzeuges (B-24) über Diedenbergen am 9.9.1944

von Ernst Schütz

mit Beiträgen von Günther Rühl, Paul Dambmann, Werner Girbig und Thomas Adam

Neben der Beschreibung der Kriegslage an der Westfront 1944 und der Luftabwehr-Massnahmen in Rhein-Main-Gebiet enthält das Manuskript verschiedene Kopien, wie z.B. eine Botschaft des Oberbefehlshabers der Britischen Kampfflugzeuge an das deutsche Volk oder ein über Vilbel 1943 abgeworfenes britisches Flugblatt sowie das Luftschutzgesetz vom Juni 1935 oder auch Anweisungen, wie man Häuser luftschutzbereit macht usw.

Über Luftabwehr-Massnahmen in der Gemarkung Diedenbergen gibt es keine Unterlagen, aber entsprechende Einrichtungen der Umgebung werden z.T. auch anhand britischer Unterlagen vorgestellt.

Zugehörigkeit und Besatzung der 1944 abgeschossenen Maschine B-24 „Jaw Ja Boy“ wird beschrieben und mit Lageplänen und Fotos belegt.

Am 9.9.1944 sollte ein britischer Angriff mit 337 Maschinen, darunter auch die „Jaw Ja Boy“, auf Mainz geflogen werden, der aber wegen dichter Bewölkung nicht planmässig verlief. Viele Bomber wurden beschädigt, einige abgeschossen, die „Jaw Ja Boy“ stürzte über Diedenbergen ab. Der Pilot Stephens konnte sich bei der Explosion der Maschine retten, seine Besatzungsmitglieder wurden aus der Maschine geschleudert oder starben im Feuer. Auch Co-Pilot Riddleberger kam mit dem Leben davon, beide wurden bei ihrer Landung gefangen genommen. Die in der Gemarkung gefundenen 9 Toten wurden noch am selben Tag auf dem Diedenbergener Friedhof beerdigt, aber 1945 von einem amerikanischen Spezialkommando exhumiert und auf einem Kriegerfriedhof in Lothringen beigesetzt.

All diese Ereignisse wie auch die medizinische Behandlung der beiden Verwundeten wird durch Zeitungsausschnitte und andere Kopien belegt.

Beobachtungen vieler Diedenbergener ergänzen das Bild. Dabei gibt es unterschiedliche Aussagen über die Bekleidung der Flugzeugbesatzung und darüber, ob die Toten Fallschirme getragen haben. Etliche Teile der abgeschossenen Maschine sind erhalten.

Die Autoren berichten weiterhin über Bombenabwürfe und Kriegsschäden sowie in der Gemarkung gefundene Flugblätter und auch über Bombenabwürfe im gesamten Rhein-Main-Gebiet. In einer beigefügten Tabelle werden die Kriegsereignisse und Flakstellungen im Gebiet von Hofheim und seinen Stadtteilen sowie im Umland von Diedenbergen aufgezählt.

Jugenderinnerungen, verschiedene Augenzeugenberichte aus dieser Zeit und viele Quellenangaben runden das Manuskript ab.

(esch)