Diedenberger Heimatgeschichtsverein

Nr. 21

Über die in Diedenbergen gesprochene Mundart

von Ernst Schütz, Heinrich Klüss, Karl Kleber, Werner Müller

Diedenbergen ist geschichtlich ein Grenzdorf, ein dem evangelischen „Ländchen“ zugehörender Ort. Die Diedenbergener heirateten kaum ins katholische Marxheim, sondern eher innerhalb des Ländchens, so dass hier eine Sprachgrenze verlief. Im Anhang ist daher als Auszug aus einem Manuskript von Werner Diel 1980 der Marxheimer Wortschatz dem Diedenbergener gegenübergestellt.

Außerdem wurde der Dialekt in Diedenbergen durch die Lage im Ballungsgebiet Rhein-Main verschiedenen Einflüssen unterworfen. Hinzu kommt noch der Einfluß der flächendeckenden Massenkommunikations-Medien, wie Rundfunk und Fernsehen.

Deshalb wird in diesem Manuskript viel von dem überlieferten Mundartgut festgehalten.

Aus dem „Deutschen Sprachatlas Marburg, Lahn“ werden 40 Sätze in hochdeutsch und in Diedenbergener Platt, gesprochen von Heinrich Klüss, Jahrgang 1898 und von Karl Kleber, Jahrgang 1919 gegenübergestellt.

Nachfolgend werden Mundart-Gedichte aus Niederhöchstadt und Auringen in Diedenbergener Mundart übertragen, wodurch sprachliche Unterschiede deutlich gemacht werden.

In der Diedenbergener Mundart erfahren sowohl Vokale wie auch manche Konsonanten typische Veränderungen, was ebenfalls durch Beispiele belegt wird.

Die Wurzeln der Diedenbergener Sprache reichen weit ins althochdeutsche - deutsche – mittelhochdeutsche Sprachgut hinein, gehen aber auch auf französische, lateinische und nicht selten auch hebräische, jüdisch-deutsche oder rotwelsche Wörter zurück.

(esch)